06.02.2024
Kunstprojekt mit Schüler:innen

Aus Grau wird Kunst: Streetart-Projekt mit Herrnschule

●    Von der grauen Lärmschutzwand zum farbenfrohen Kunstwerk: WÖHR + BAUER startet Streetart-Projekt mit Herrnschule-Schüler:innen
●    Kunstprojekt für Aufenthaltsqualität: Schüler:innen gestalten farbenfrohe Bilder unter Anleitung von Künstler:innen Leni Burger und Julian Momboisse
●    Gemeinschaftsprojekt mit Mehrwert: erfolgreiches Zusammenspiel von Schule, Immobilienwirtschaft, Politik und Kunst für die gesamte Umgebung

Wer sehen möchte, wie sich ein grauer Bauzaun in ein buntes Kunstwerk verwandelt hat, muss in die Münchner Innenstadt kommen. Denn unter Anleitung der Künstler:innen Leni Burger und Julian Momboisse haben Schüler:innen der Schule an der Herrnstraße im vergangenen Sommer vielseitige und farbenfrohe Plakate gestaltet, die nun die Lärmschutzwand am Baufeld im Bereich Hochbrückenstraße verschönern werden: Am 06. Februar 2024 wurden die selbst entworfenen Bilder der Kinder an der Außenfläche des Metallzauns angebracht. 

Nach dem Abriss des in die Jahre gekommenen FINA-Parkhauses realisiert WÖHR + BAUER  auf dem Areal in der Graggenau, unweit des Hofbräuhauses, nun ein fußgängerfreundliches Quartier mit Münchner Manufakturen und einem ansprechenden Gastronomieangebot inmitten von qualitätsvollen Grün- und Freiflächen. Das Ergebnis wird eine deutliche Verbesserung der Aufenthaltsqualität und ein wesentlicher Beitrag zur Stadtreparatur im Herzen Münchens. Auch der Spielplatz wird anlässlich des Bauprojekts unter Beteiligung der Schüler:innen noch neu gestaltet. Entsprechende Workshops mit den Schüler:innen wurden von Landschaftsarchitektin Prof. Regine Keller, Uniola GmbH, in Abstimmung mit dem Baureferat bereits durchgeführt. 

Mit der kreativen Gestaltung des Bauzauns zeigt das auf seine transparente und anwohnernahe Baustellenkommunikation bedachte Unternehmen WÖHR + BAUER auf vorbildliche Weise, wie man die Nachbarschaft während der Bauphase einbezieht. Anerkennung gab es unter anderem vom Bezirksausschuss (BA) Altstadt-Lehel und der Schulleiterin Cornelia Lippl. Das Projekt wurde vom BA unterstützt. Der Beauftragte für die Herrnschule im BA, Stefan Blum, lobte die kreative Gestaltung des Bauzauns: „Ein schönes Beispiel, wie so eine belastende Großbaustelle für die Nachbarn zu einem interessanten und erträglichen Ereignis werden kann.“

Bauzaun wird Streetart: Kunstprojekt der Schule an der Herrnstraße

240 Quadratmeter groß, gefertigt aus grauen Metallplatten: Der Bauzaun ist während der fünfjährigen Bauphase des „Falckenberg Ensemble“ ein wichtiger Lärmschutz – aber zugegebenermaßen ein trister Anblick. Das dachte sich auch das Team um Projektleiter Andreas Schönberger von WÖHR + BAUER. Zusammen mit dem BA und der Schulfamilie entwickelten sie die Idee eines Streetart-Workshops. Geplant und umgesetzt wurde das Kunstprojekt dann im Rahmen eines runden Tisches, der auf Initiative von WÖHR + BAUER monatlich Vertreter:innen von der Schule, dem Bezirksausschuss, der Verwaltung und Planung zusammenbringt, um bauliche Maßnahmen frühzeitig zu besprechen.
Ilga Fink, Kinder- und Jugendbeauftragte des BA 1, äußert Begeisterung für das gemeinschaftliche Engagement: „Die Gestaltung der Lärmschutzwand zeigt, was möglich ist, wenn sich alle für ein Projekt begeistern. Als Kinder- und Jugendbeauftragte freut mich besonders, dass alle Schülerinnen und Schüler diese Kunstwerke gemeinsam geschaffen haben, die wir nun bewundern können. Das ist eine Bereicherung für die Kinder, aber auch für das ganze Viertel!“
So gestalteten die Kinder aus verschiedenen Schulklassen der Grundschule an der Herrnstraße und des Sonderpädagogischen Förderzentrums München Mitte 2 unter anderem Kunstwerke mit Bezug zur Stadt München und ihrem Alltag in verschiedensten künstlerischen Stilrichtungen, von abstrakten bis zu Comic-Motiven. Zufrieden äußert sich der Kinderrat: „Wir, die Kinder der Herrnschule, haben alle gemeinsam an diesen Bildern gearbeitet. Im Kunstprojekt konnten wir frei entscheiden und gestalten. Wir sind alle anders, aber wir sind alle gleich viel wert. Uns ist der Frieden wichtig. Frieden ist Einigkeit, Frieden ist Freiheit.“

Die Schulleitung war gleich von der Idee des Kunstprojekts begeistert: „Anfangs hat es etwas gedauert, bis die Menschen in der Herrnschule als betroffene Nachbar:innen der Großbaustelle wahrgenommen wurden. Die Kinder und Jugendlichen werden in unserer Gesellschaft oft übersehen. Umso wichtiger ist es für uns, dass den Schülerinnen und Schülern dieses Kunstprojekt durch die Firma WÖHR + BAUER ermöglicht wurde. Die Künstlerin Leni Burger und der Künstler Julian Momboisse haben großartige Arbeit geleistet und die Kinder bei der Gestaltung der großen Lärmschutzwand begleitet. Das freie und kreative Arbeiten mit richtigen Künstlern war ein beeindruckendes Erlebnis für die Kinder und Jugendlichen der Herrnschule. Jetzt freuen wir uns darauf, beim nächsten Projekt Menschen von der Baustelle kennenzulernen, vom Baggerfahrer bis zur Architektin. Und dann wollten die Kids noch wissen, wie man Chef:in wird. Das wird uns hoffentlich der Chef persönlich noch erklären“, so Cornelia Lippl, Rektorin der Grundschule an der Herrnstraße. 

Ein Gemeinschaftsprojekt mit Mehrwert für die gesamte Umgebung

Angeleitet wurde der Workshop von den Münchner Künstler:innen Leni Burger und Julian Momboisse, die die Kinder bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Ideen unterstützt haben. Julian Momboisse ist unter anderem als Street Artist beim Kunstkollektiv broke.today aktiv. Seine Ausbildung zum Grafiker und sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste brachten ihn mit den unterschiedlichsten Materialien in Berührung. In seiner Arbeit interessiert ihn vor allem die Begegnung mit Kunst im öffentlichen Raum. Durch die gemeinsame Arbeit in der Refugio Kunstwerkstatt lernten sich Julian Momboisse und Leni Burger kennen. Zusammen realisierten sie bereits einige Projekte mit Kindern und Jugendlichen. Leni Burger kombiniert Einflüsse aus Illustration, Malerei und Urban Art und hat bereits einige Workshops geleitet, wie zum Beispiel zur Gestaltung der Bungalowfassaden im Olympiadorf München, in der Zwischennutzung des Kunstlabor 2 oder vom Museum of Urban und Contemporary Art MUCA. 

Farbe für die graue Lärmschutzwand

Die Lärmschutzwand direkt zu bemalen hätte sich etwas schwierig dargestellt. Also wurden kurzerhand im Rahmen mehrtägiger Schüler:innen-Workshops verschieden große Bilder gestaltet, die anschließend am Bauzaun zu einer großen Kollage zusammengefügt wurden; die Ideen und Inhalte kamen dabei von den Schüler:innen der Herrnschule. 
„Das Spannende und Empowernde an dem Projekt war, den Kindern durch die Sichtbarkeit am Ende ein Sprachrohr geben zu können. Schön war auch, dass die Schüler:innen die Möglichkeit hatten, mit Hilfe von Pinseln, Markern und Sprühdosen ihre Skizzen frei und losgelöst auszuarbeiten. Durch das außerschulische Konzept war es den Schüler:innen möglich, sich auf andere Weise zu begegnen. Ohne Bewertung und inhaltliche Vorgaben hatten sie die Möglichkeit, sich mit ihren Themen auseinanderzusetzen”, so Leni Burger, Leiterin des Kunstprojekts. „Durch das Experimentieren mit neuen Materialien wie z.B. Sprühdosen entstanden großformatige Bilder. Wir hoffen, dass die Künstler:innen sowie die Menschen auf der Straße sich beim Betrachten der nun kunterbunten Wand erfreuen und immer wieder Neues darin entdecken. Vielen Dank für die Zusammenarbeit an WÖHR + BAUER und alle Beteiligten der Grund - und Förderschule in der Herrnstraße 21.“

Bei der Gestaltung der einzelnen Kunstwerke konnten die Schüler:innen ihrer Kreativität freien Lauf lassen und verschiedene Stile und Materialien ausprobieren. Die älteren Kinder durften dabei sogar mit Sprühfarbe und Acryl-Markern experimentieren und hatten somit die Möglichkeit, sich mit dem Streetart-Charakter des Projekts auseinanderzusetzen. Aber auch digitale Techniken sind bei der Entwicklung der Bilder zum Einsatz gekommen. Julian Momboisse, ebenfalls künstlerischer Leiter, zeigt sich begeistert: „Das Tollste an dem Projekt fand ich, dass jedes Kind an der Schule mitgemacht hat. Alle hatten die Chance, sich kreativ auszudrücken und durch diese riesige graue Lärmschutzwand ihre Wünsche, Bedürfnisse und Gedanken mit der Außenwelt zu teilen.”
Die vielseitigen, unterschiedlich gestalteten Plakate werden nun an der Oberfläche der Baustellenumrandung befestigt und zu einem Gesamtkunstwerk zusammengefügt. „Der enge Austausch und die Zusammenarbeit mit der Stadt, den Nachbarn und den Anwohner:innen liegt uns bei allen Projekten sehr am Herzen. Mit diesem Kunstprojekt haben wir dies nicht nur unter Beweis stellen können, sondern den Schüler:innen aktiv die Möglichkeit gegeben, ein Teil unserer innerstädtischen Baumaßnahme zu werden. Diese kreative Zusammenarbeit zeigt einmal mehr, wie vielfältig Lebensraum gemeinsam gestaltet werden kann.“, so Oliver Vogt, Geschäftsführer von WÖHR + BAUER. Ein Gewinn für die gesamte Umgebung – und ein gelungenes Beispiel für das erfolgreiche Zusammenwirken unterschiedlicher Akteur:innen aus Immobilienwirtschaft, Politik, Bildung und Kunst.

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