20.05.2022
Streetart-Galerie in Stuttgart Feuerbach

Streetart im XXL Format

Stuttgart – Murals im XXL-Format, knallig-bunte Graffitis und ein Live-Happening zur Eröffnung: Bevor das Immobilienunternehmen WÖHR + BAUER die alten Industriehallen der ehemaligen AkzoNobel-Farbfabrik in Stuttgart Feuerbach zum modernen High-Tech-Campus transformiert, ermöglicht der Entwickler eine Zwischennutzung, die an den kommenden zwei Wochenenden der Treffpunkt für alle Fans urbaner Kunst wird: Jan Ducks, Philipp Becker und Georg Waibel haben mit ihrem Kreativbüro Studio Vierkant rund 70 Künstler*innen kuratiert. Mit mehr als 150 Werken haben die Kreativen das triste Industriegelände in den letzten Wochen in eine farbenprächtige  Freiluft- und Indoor-Galerie verwandelt. 

Ab Freitag, 20. Mai 2022 (Vernissage, ab 16 Uhr) steht das Areal an zwei Wochenenden für alle Interessierten offen – bei freiem Eintritt. 

Industriegelände als Leinwand für urbane Kunst  

Die Atmosphäre auf dem Areal ist selbst für Streetart-Profis einzigartig. An manchen Ecken ist es, als wären die ehemaligen Arbeiterinnen und Arbeiter erst gestern ausgezogen – alles ist sauber und ordentlich. „Aber jetzt ist alles komplett vollgemalt mit Streetart und Graffitis. Es ist wie eine Kunstgalerie – aber eben auch wieder nicht“, beschreibt Jan Ducks das kurzlebige Konzept. Die hier zu besichtigenden Werke sind vergänglich – und nicht käuflich. Auch das mache diese Kunstgattung so einzigartig. 

Die Initiatoren zeigen sich von dem Ergebnis überwältigt: „Uns ist hier etwas Großartiges gelungen, was es auch bei WÖHR + BAUER so noch nicht gab“, zeigt sich WÖHR + BAUER Geschäftsführer Wolfgang Roeck glücklich: „Es freut mich, dass wir mit dem Areal eine temporäre Plattform für urbane Kunst schaffen konnten. Wir haben dieses alte Industriegelände zur Leinwand für urbane Kunst gemacht. Ein passendes Sinnbild für die Transformation unserer Gesellschaft”, so Roeck. „Unser ganz besonderer Dank gilt Jan Ducks und seinem Team für die Kuration dieses Mega-Projekts, jeder Künstlerin und jedem Künstler, ebenso dem Kulturamt und der Wirtschaftsförderung der Stadt Stuttgart für die Unterstützung“, fügt Roeck hinzu. 

 

Das größte Kunstwerk: 273 Quadratmetern auf einer 21 Meter hohen Fassade 

Unterschiedlichste Künstler aus den unterschiedlichsten Bereichen haben in den vergangenen Wochen die Wände der vielfältigen und verwinkelten Gebäude untereinander aufgeteilt. Drei mehrstöckige Häuser auf dem Areal wurden von Fassaden bis zu Innenwänden bespielt, wobei riesige Fassadenkunstwerke in imposanten Größen von bis zu 13 x 21 Metern und weitere Kunstwerke entstanden. „Mit dabei waren Graffiti- und Urban-Art-Künstler, aber auch Kunstakademie-Absolventen aus dem Fine-Art-Bereich und Skulptural-Künstler aus ganz Deutschland, der Schweiz und Österreich“, erzählt Jan Ducks. Eine spannende Mischung – darunter auch „Szene-Größen“ wie SatOne aus München oder weitere bekannte Stylewriter aus Hamburg, Basel oder Berlin. Für die teilnehmenden Künstler war die Arbeit auf dem Gelände mal etwas ganz anderes: „Eigentlich suchen wir Graffiti-Künstler immer nach Abrissgeländen, die niemanden interessieren und arbeiten dort eher im Verborgenen – hier in Feuerbach konnten wir unsere Arbeit richtig zelebrieren und dadurch etwas sehr Cooles schaffen“, erläutert Ducks, der auch selber einige Kunstwerke beigesteuert hat.

Feuerbach ist übrigens nicht das erste Zwischennutzungs-Projekt, mit dem WÖHR + BAUER auf sich aufmerksam macht: „Im Kleinen haben wir Kunstprojekte mit Urban Art in einem mittlerweile abgebrochenen Parkhaus bereits geübt. Allerdings mit ‚nur‘ ca. zehn Künstlern“, erzählt WÖHR + BAUER Geschäftsführer Wolfgang Roeck. “Die Begeisterung war damals riesig. Wir sind zuversichtlich, dass das in Stuttgart ebenso sein wird. Die Künstler haben hier etwas Einzigartiges geschaffen. Wir freuen uns, mit der Aktion auch etwas zurückgeben zu können für die Stadt Stuttgart und ihre kulturbegeisterte Bevölkerung.“

 

Städtische Unterstützung für Experementierflächen 

Unterstützt und gefördert wurde das Projekt vom Kulturamt der Stadt Stuttgart sowie dem Leerstands- und Zwischennutzungsmanagement der städtischen Wirtschaftsförderung.  

Marc Gegenfurtner, Leiter des Kulturamts, und Bernhard Grieb, Leiter der Wirtschaftsförderung, halten das Projekt für einen sehr wichtigen Beitrag zur kulturellen Stadtentwicklung: „Durch die temporäre Nutzung gewerblicher Leerstände können Experimentierflächen und räumliche Arbeitsbedingungen für Stuttgarter Künstlerinnen und Künstler geschaffen werden. ‚Vergessene Orte‘ werden so spannend inszeniert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht“, so Marc Gegenfurtner.

Auch Bernhard Grieb sieht die Zwischennutzung als klare Win‐win‐Situation: „Das Projekt schafft temporären Raum für Kunst, bietet den Stuttgarterinnen und Stuttgartern einen kulturellen Mehrwert und verschafft dem Eigentümer eine positive Wahrnehmung – und dies alles mit einem vermeintlich nicht mehr nutzbaren Industriegebäude. Das hat Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinaus und unterstreicht die zunehmende Dynamik unserer Akteure in der Immobilienbranche.“

WÖHR + BAUER, seit 30 Jahren ein Experte für qualitätsvolle Gewerbeimmobilien, wird das Gelände in Feuerbach nach der Zwischennutzung bis 2027 einer kompletten Transformation unterziehen und ein Quartier mit modernen Büros, viel Grün und hoher Aufenthaltsqualität für moderne Produktionsbetriebe und IT-Unternehmen schaffen.

Liste der teilnehmenden Künstler*innen

Atem, Astor, Brain, Beat, Cream, Christoph Wetzel, Citizen.KANE.Kollektiv, Cite-online, Daniel Geiger, Dator, Deluse, Dingo, Djay, Dosendave, El Bebbe Grande, Elia Bayer, Erik May, Ful Fillin, Fritz Boogie, Gerald, Gkid, Glück, Hannes Trüjen / Painting Placement, Horst, Hotdog, Jack Lack, Jeah, Jeroo, Julia Humpfer, Kosmik, Lotus, Marvin Daumüller, Marok, Mary, Mesa, Meso, Michel Tobias Balke, Monet, Mono, Moritz Junkermann, Nero, Niro, Nomadski, Okioe, Papi Chulo, PGM1, PomesOne, Raws, Raver, Renate Liebel, Robin Wienhold, Sade, SatOne, Same, Seko, Sebastian Mueh, Shamey, Smash137, Sckre, Studio Vierkant, Suma, Sweet Uno, Thommy West, Tski, Video.

Programm Vernissage Freitag 20.05.22 / 16.00 – 21.00Uhr

Grusswort: Marc Gegenfurtner, Bernhard Grieb, Wolfgang Roeck.  
Theaterperformance und Videovorführung: Citizen.KANE.Kollektiv.
Videovorführung: Martin Mannweiler.
Videovorführung: Michel Tobias Balke.
Fotoausstellung: Thommy West & Studio Vierkant.
Für Musik, Getränke & Essen ist gesorgt. 


Öffnungszeiten
Samstag 21.05.22 / 12.00 – 19.00 Uhr 
Sonntag 22.05.22 / 12.00 – 19.00 Uhr 
Samstag 28.05.22 / 12.00 – 19.00 Uhr 
Sonntag 29.05.22 / 12.00 – 19.00 Uhr 
 

Projektpartner

WÖHR + BAUER

Studio Vierkant

Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart

Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Stuttgart

 

Adresse

Kruppstraße 30, 70469 Stuttgart 

Mit S-Bahn-Linie S4, S5, S6 oder den U-Bahn-Linien U6, U13 nach Feuerbach. Vom Feuerbacher Bahnhof ca. 400 m zu Fuß in Richtung Industriegebiet.