24.01.2020
Stadtratsbeschluss TOM

4-Fahrspuren und keine Busse

Am Mittwoch, den 22. Januar 2020 hat der Münchner Stadtrat den Weg frei gemacht für deutlich mehr Aufenthaltsqualität am Thomas-Wimmer-Ring. Nachdem bei der Neugestaltung der Oberfläche in Folge der Planungen des Radlrings verschiedene Alternativen von der Politik verworfen worden waren, schloss sich der Stadtrat nun dem Vorschlag des Projekt-Teams an, das eine Zweispurigkeit für den Autoverkehr in beide Richtungen empfiehlt. Projektleiter Bernhard Deurer hatte mit Verkehrsplanern in enger Abstimmung mit der Verwaltung ein Konzept ausgearbeitet, das den Anforderungen des Radentscheids an sichere und wohl dimensionierte Radwege entspricht, ohne den Ring an dieser Stelle zum Nadelöhr für den Autoverkehr zu machen.

Nach dem nun beschlossenen Konzept bleiben trotz des auf 2,40 bis 3,50 Meter verbreiterten Radwegs, auch für Kraftfahrzeuge jeweils zwei Fahrspuren pro Richtung erhalten. So kann neben dem zu erwartenden Stau eine komplette Sperrung des Altstadtrings durch liegen gebliebene Fahrzeuge verhindert werden. Die Pläne der Einspurigkeit auf der Ostseite wurde auch von der Branddirekton mit großer Sorge verfolgt, da ein Ausweichen der Rettungsfahrzeugen auf die Rad- oder Fußwege aus baulichen Gründen nicht möglich ist. 

Der nun gefundene Kompromiss ist zugleich die Lösung mit den meisten Bäumen: Durch eine Optimierung des Radweg-Verlaufs auf der Ost-Seite kann auf Baum-Fällungen verzichtet werden, ohne den Radweg zu verschmälern.

Besondere Freude dürfte bei den Anwohnerinnen und Anwohnern des Thomas-Wimmer-Rings die Verlegung der Reisebusse ausgelöst haben. Der Stadtrat folgte einem kurzfristig eingebrachten Änderungsantrag der SPD und verlegt die Haltestelle der Busse dauerhaft. Dort wo zuletzt eine Haltezone für mehrere Reisebusse und ein asphaltierter Wartebereich für Touristen vorgesehen war, wird nun eine Grünzone mit ausreichend Platz für eine Reihe großer Bäume entstehen.

„Wir freuen uns, dass wir am Maxforum nun durch die Verlegung der Busparkplätze eine völlig neue Aufenthaltsqualität schaffen“, sagt WÖHR+BAUER-Geschäftsführer Wolfgang Roeck. Er freue sich über einen Beschluss, der die wichtigsten Forderungen aller Fraktionen und der Nachbarschaft berücksichtigt. „Durch die konstruktive Zusammenarbeit mit den Referaten, Stadtrat und uns als Projektentwickler haben wir trotz komplexer Herausforderungen nun eine Ideallösung auf den Weg gebracht, bei der alle gewinnen: Anwohner, Autofahrer, Radler und Fußgänger. Hier haben wir nun ein wunderbares Beispiel, wie durch ein vertrauensvolles und verantwortungsvolles Miteinander – als auch großen persönlichen Einsatz auf allen Seiten – eine nachhaltige und funktionfähige Lösung gefunden wurde“, so Roeck.

Illustration: Jühling & Partner
Landschaftsarchitekten bdla mbB

Ein paar Links zum weiterlesen:
muenchen.de : Thomas-Wimmer-Ring: Neue Aufteilung der Fahrspuren
SZ: Kompromiss für den Altstadtring ; Neue Pläne für den Thomas-Wimmer-Ring
AZ: Parkverbot für die Reisebusse am Thomas-Wimmer-Ring ; "Kompromisslösung": Vorstoß für den Thomas-Wimmer-Ring
tz: Radweg am Thomas-Wimmer-Ring: Zeichnet sich ein Kompromiss ab?