16.11.2013
Neues Projekt in München-Riem

Optionsvertrag unterzeichnet

Eine prominente städtebauliche Lücke im Einfahrtsbereich zur Messestadt Riem soll endlich geschlossen werden: Am Mittwoch, 13. November 2013, konnte das Kommunalreferat mit der WÖHR + BAUER GmbH einen Optionsvertrag über den Verkauf des so genannten Towergrundstücks abschließen.

Auf dem 13.566 Quadratmeter großen Areal soll das neue Headquarter für die Brainlab AG, einen Technologieführer im Bereich bildgebende Operationssysteme, entstehen.

Drei Ausschreibungen in den Jahren 1995, 2006 und 2009 hatten keine ernsthaften Interessenten für eine Entwicklung des Grundstücks erbracht. Auch nach der letzten Ausschreibung hatte das Kommunalreferat weiter viele Gespräche mit potentiellen Investoren geführt.

Vor allem war der Umgang mit dem denkmalgeschützten Towergebäude das – bisher –
entscheidende Hindernis. Viele Gespräche liefen daher ins Leere. Den Durchbruch brachten letztendlich Gespräche des Kommunalreferenten Axel Markwardt mit dem Referenten für Arbeit und Wirtschaft, Dieter Reiter, und Wolfgang Roeck, dem Geschäftsführer der WÖHR + BAUER GmbH. In dieser Konstellation konnte eine tragfähige Entwicklungsmöglichkeit erarbeitet werden. Über die Schließung der Baulücke hinaus bietet die angestrebte Lösung den Vorteil, dass mit der Brainlab AG ein marktführendes
Unternehmen aus der Medizintechnik im Stadtgebiet neu angesiedelt werden kann.

Deshalb stimmte auch der Stadtrat am 24. Juli grundsätzlich dem Verkauf des Areals an die WÖHR + BAUER GmbH zu. Dabei sollte zunächst durch Abschluss eines Optionsvertrags das Grundstück gesichert werden, um den Firmen WÖHR + BAUER GmbH und der Brainlab AG Zeit für Planung und Entwicklung zu geben.

Mit dem geplanten Bauvorhaben wird voraussichtlich zusätzlich zum Tower eine Geschossfläche von ca. 23.400 Quadratmetern verwirklicht werden. Als prominenter Teil der Zufahrt zur Messestadt Riem stellt das Areal zudem erhöhte Ansprüche an die stadtplanerische Gestaltung. Die Fläche befindet sich nicht nur in unmittelbarer Nachbarschaft zum Haupteingang der Messe München, sie beherbergt mit dem Tower auch das letzte, in allen Bestandteilen denkmalgeschützte Relikt des ehemaligen Flughafens.

Um all diesen Anforderungen gerecht zu werden, lief für das Areal ein Realisierungswettbewerb. Das Preisgericht tagte am 14. November und wählte einstimmig den Entwurf des Büros kadawittfeldarchitektur, Aachen, aus.

„Dieser Entwurf besticht durch seine einmalige Fassadengestaltung, welche die Dynamik und Kreativität des Unternehmens ideal widerspiegelt. Ich freue mich sehr, dass die Stadt den Weg für ein derartiges Konzept geebnet hat“, erklärt Stefan Vilsmeier, CEO der Brainlab AG.

„Wir sind froh, dass alle Beteiligten, also Stadt, Brainlab und die Jury, eine gemeinsame Lösung unterstützen, um die Integration des Towers in das Gesamtkonzept auf Grundlage des Realisierungswettbewerbs zu ermöglichen. Allerdings ist die interne Nutzung des Towers in Bezug auf die Bedürfnisse des Mieters Brainlab im Detail noch zu optimieren und weiter zu entwickeln,“ erläutert Wolfgang Roeck, Geschäftsführer der WÖHR + BAUER GmbH. „Das Towergrundstück mit seiner optimalen Verkehrsverbindung ist für die neue Zentrale der Brainlab AG ideal. Auch Stefan Vilsmeier, CEO der Brainlab AG, ist vom Standort überzeugt.“

„Für die Entwicklung des Technologie-Standortes München ist der Verkauf ein Gewinn“, freut sich Dieter Reiter, Referent für Arbeit und Wirtschaft. „Die Brainlab AG ist international hervorragend aufgestellt, gehört bei bildgestützten Technologien zu den Weltmarktführern und wird am neuen Standort in Riem mehr als 600 Arbeitsplätze bereitstellen.“

„Die WÖHR + BAUER GmbH hat sich für das Kommunalreferat bereits bei verschiedenen Projekten als hoch kompetenter und äußerst zuverlässiger Partner bewährt,“ betont Kommunalreferent Axel Markwardt. „Ich bin deshalb sehr zuversichtlich, dass die lange ungeklärte Zukunft des Towergrundstücks mit dem aktuellen Vertragsabschluss bald ein erfolgreiches Ende findet.“

Der Vertrag verpflichtet die WÖHR + BAUER GmbH, innerhalb von drei Jahren ab Unterzeichnung die von der Bauaufsichtsbehörde noch zu genehmigenden Gebäude für die Ansiedlung der Brainlab AG zu errichten. Die betriebliche Nutzung durch die Brainlab AG muss zudem auf die Dauer von zehn Jahren nach Fertigstellung der Bauwerke aufrecht erhalten bleiben.

Quelle: Rathaus-Umschau vom 15.11.2013