06.05.2017

Mobilitäts-Hotspot unter dem Rindermarkt

Am Mittwoch, den 3. Mai 2017 haben WÖHR + BAUER Geschäftsführer Wolfgang Roeck (links) und Flori Schuster (rechts), Geschäftsführer des Sporthaus Schuster, ein Idee vorgestellt, die bei Politik und Medien großes Interesse fand: Ein Mobilitäts-Hotspot unter dem Rindermarkt könnte zahlreiche positive Effekte für die Altstadt erzielen: Ringschluss der Fußgängerzone, Förderung der E-Mobilität, Sicherheit für Radler, dringend benötigte Ersatzstellplätze und die Stärkung des Einzelhandels.  
Die Erweiterung der Fußgängerzone an der Sendlinger Straße und der geplante Rückbau der Hochgarage am Färbergraben haben Wolfgang Roeck und Flori Schuster auf eine Idee gebracht, die bei der Präsentation im Unterausschuss des Bezirksausschuss Altstadt-Lehel (BA 1) positives Echo fand: Ein innovativer Mobilitäts-Hotspot unter dem Rindermarkt könnte an der Oberfläche viele Möglichkeiten eröffnen.

Gemeinsam haben die beiden Unternehmer ein Konzept entwickelt, das unter dem Rindermarkt 200 bis 250 unterirdische Stellplätze mit Schwerpunkt E-Mobilität sowie Car-Sharing vorsieht. Außerdem soll ein automatischer Radlspeicher unter der Erde auf engstem Raum Platz für 100 Zweiräder bieten und den Rindermarkt zu einer Schnittstelle für nachhaltige Nahmobilität machen.

Entlastung für das Hackenviertel

Mit dem Abriss der städtischen Hochgarage am Färbergraben entfallen in den kommenden Jahren im Umfeld rund 520 Stellplätze, weitere 150 Parkmöglichkeiten mussten bereits an der Sendlinger Straße weichen, um Platz für die neue Fußgängerzone zu schaffen. Was bei Politik und Verwaltung an dem nun präsentierten Projekt offenbar besonders gut ankommt, ist die positive städtebauliche Wirkung weit über den Rindermarkt hinaus: Mit dem Mobilitäts-Hotspot unter dem Rindermarkt eröffnet sich unter anderem die Möglichkeit, das derzeit überlastete Hackenviertel nachhaltig vom Autoverkehr zu entlasten. Der Verkehr könnte stattdessen über den gut ausgebauten Oberanger fließen, der von der Verwaltung als Erschließungsstraße vorgesehen sei, erklärte Wolfgang Roeck.

Rund um die Sendlinger Straße gibt es derzeit eine Reihe von ungelösten Aufgaben, die durch den Vorstoß von Roeck und Schuster bewältigt werden könnten: Wie kann der Wegfall der Stellplätze im Umfeld kompensiert werden? Wo können ausreichen E-Ladeangebote für E-Bikes und Elektorautos entstehen? Die neue Fußgängerzone in der Sendlinger Straße wird aktuell von mehreren Straßen gekreuzt, wodurch die Qualität der neuen Flaniermeile stark beeinträchtigt wird. Zugleich ist die Sicherheit der Radfahrer am Oberanger stadteinwärts durch mehrere Zufahrten gefährdet.  

Pilotprojekt mit automatischem Radl-Speicher  

Das Unternehmen WÖHR + BAUER hat sich mit der Entwicklung von innerstädtischen Tiefgaragen in den vergangenen 25 Jahren international einen Namen gemacht. Unter anderem mit dem Bau einer Tiefgarage direkt unter dem denkmalgeschützten Forum Fridericianum in Berlin Unter den Linden. Derzeit wird unter anderem ein Mobilitäts-Hotspot unter dem Thomas-Wimmer-Ring realisiert.
Gemeinsam mit Flori Schuster will man am Rindermarkt durch starke Berücksichtigung der E-Mobilität und des Radverkehrs nun ein Pilotprojekt für innerstädtische Mobilität der Zukunft auf den Weg bringen. Die enge Partnerschaft mit dem Unternehmen WÖHR, einem Spezialisten für automatische Parksysteme, kommt dem Vorhaben zu gute. Ein gemeinsam entwickelter Fahrradspeicher erlaubt auf wenig Raum die Stapelung von bis zu 100 Fahrrädern. Wichtig ist beiden Partnern, dass durch die Maßnahme kein zusätzlicher Autoverkehr in die Innenstadt gezogen werden soll. Es gehe lediglich um eine Teil-Kompensation der entfallenden Parkplätze im Umfeld.

Flori Schuster sieht in dem Projekt eine große Chance für den öffentlichen Raum: „Ich bin begeistert von der Maßnahme, weil wir das ohne Flächenverbrauch hinbekommen! Wir gewinnen an der Oberfläche Platz und können die Aufenthaltsqualität deutlich verbessern“, so Schuster. Es entstehe die Chance, einen Ringschluss der Fußgängerzone vom Rindermarkt über den Sattlerplatz bis zu Kaufinger Straße zu schaffen. So sieht der Geschäftsführer des traditionsreichen Sporthauses das Projekt auch als Initiative für eine lebenswerte Münchner Innenstadt.

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